Insektenhotels selbst bauen

Ein Garten profitiert von Bienen, Ameisen, Käfern und Co. – doch auch Insekten brauchen ein Umfeld, in dem sie sich wohlfühlen. Das lässt sich unkompliziert mit einem Insektenhotel schaffen.

Wenn Schmetterlinge über den Rasen tanzen oder Marienkäfer über die Blätter der Balkonpflanzen krabbeln huscht Gartenbesitzern ein Lächeln übers Gesicht. Anders wenn Wespen oder dicke Libellen durch die Luft sausen. Auch wenn allesamt zu den Insekten zählen, gibt es in der Wahrnehmung der meisten Gartenliebhaber einen großen Unterschied zwischen „geduldeten“ und „gefürchteten“ Insekten. Mit fatalen Folgen: Je nach Tier- und Pflanzengruppe stehen laut Naturschutzbund Deutschland (NABU) 30 bis 60 Prozent schon auf der Liste der bedrohten Arten, insbesondere trifft das auf eine ganze Menge Insektengruppen wie verschiedene Falter, Käfer und Wildbienenarten zu.
Viel zu oft wird vergessen, dass durch das Verbannen der Insekten das natürliche Gleichgewicht – auch im heimischen Garten – durcheinander gebracht wird. Dabei lässt sich ein schöner Garten perfekt mit einem Paradies für Insekten verbinden. Allein durch Wildblumen, die wenig Arbeit machen und wunderschön bunt blühen, lockt man (Nutz)Insekten an und bietet ihnen ohne großen Aufwand Lebensraum und Nahrungsquelle.

Insektenhotel
Ein Insektenhotel eröffnen

Wer noch einen Schritt weiter gehen möchte, kann ein Insektenhotel aufstellen, in dem die summenden, brummenden und schwirrenden Gartengäste Unterschlupf finden. Solche Quartiere und Nisthölzer kann man im Fachhandel kaufen, aber auch gut selbst bauen. Vor allem Kindern macht es Spaß, beim Basteln eines Insektenhotels zu helfen.
Als Grundlage eignet sich ein stabiles Vierkantholz, zum Beispiel ein (ausrangierter) Nistkasten dessen Front entfernt wird oder ein alter Hasenkäfig. Der Leerraum wird mit weiteren Holzbrettern in verschieden große Abteile getrennt, die mit unterschiedlichen „Möbeln“ ausgestattet werden. Dafür eignen sich Hohlziegel mit Stroh, Bambusrohre, Baumscheiben, Zweige, Steine oder auch Strohhalme. Eine sehr einfache Bauart ist ein „Sandwich“ aus Ziegeln, zwischen die Bambusrohr gelegt wird.

Ein Blumentopf gegen Blattläuse

Bienen lieben Terracotta, da dieser tagsüber Wärme speichert und nachts wieder abgibt. Ein Luxushotel für Ohrwürmer ist ein Blumentopf mit Stroh gefüllt – hängt man diesen in einen Obstbaum, danken es einem die kleinen Krabbler indem sie Blattläuse fernhalten. Generell ist es bei Insektenunterkünften wichtig, dass die „Eingänge“ mit Hasengitter oder Maschendraht versehen werden, das gerne auch mit etwas Abstand zur „Landelucke“ gesetzt werden kann. Ungeschützt besteht die Gefahr, dass Vögel das Hotel zum Selbstbedienungsbüfett machen und die kleinen Bewohner herauspicken.

Natur statt Plastik

Grundsätzlich können „Hoteliers“ beim Bau der Insektenbehausung ihrer Kreativität freien Lauf lassen, sowohl was die Optik als auch was die Größe angeht. Allerdings sollte man darauf achten, dass ausschließlich Naturmaterialien zum Einsatz kommen. Lack und Lösungsmittel vertragen die kleinen Bewohner nicht sehr gut – und in Kunststoff haben es Pilze leichter sich zu vermehren.

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