Wie schneide ich meine Rosen richtig?

Und was kann ich tun damit sie kräftig blüht?
Dominic, unser WDR Gärtnermeister, verrät euch sein Geheimnis!

Hallo beieinander, jetzt wünschen wir uns eine Rose und wo kaufen wir Sie? Aber ist es mit dem Kauf getan? Muss ich nicht mal schauen ob ich überhaupt Rosen in meinem Garten oder auf dem Balkon halten kann? Ich kann mich ja auch nicht nackt an den Südpol setzten und damit rechnen das es mir da blendend geht, oder?

Ein wenig Humor gehört zum Alltag eines jeden Gärtners unbedingt dazu. Und so beginnt die Suche nach dem richtigen Standort. Sonnig, eine leichte briese Wind und man hat alles, damit die Blätter nach dem Morgentau schnell wieder abtrocknen und keine feuchten Stellen bekommen.

Sonne tut der Rose immer gut. Die meisten Blühpflanzen mögen Sonne – mal ganz davon ab.

Rosenschnitt

Für den Boden gilt es folgendes zu beachten: Der Boden im Bergischen Land ist oft mastig und lehmig, genau das brauchen Rosen auch. Rosen brauchen Sicherheit und halt. Eine Rose hat nicht die allermeisten Wurzeln um sich einmal kräftig feste zu halten wenn Wind, Regen oder Schnee an Ihr rum zupfen oder wackeln. Also lehmiger Boden wo natürlich jetzt nicht das Wasser sofort stehen bleibt, also schon den Boden 50x50x50cm schön lockern und etwas mit Sand ca. 0,5kg pro Rose anreichern aber gut mit dem Lehm oder festen Boden vermengen. Jetzt die Rose einsetzten und das ganze mit organischem Dünger noch verbessern. Jeweils 25g Gartendünger und 25g Bodenaktivator. Wir bei uns im Haus bedienen uns der Marke Oscorna und fahren damit seid Jahren gut.

So, jetzt steht die Rose am Platz fühlt sich erst mal gut und dann kommt die erste Blüte und noch eine und noch eine. Mittlerweile zeigen sich die ersten welkenden Blüten an. Wir sollten nicht zu lange warten, den wir würden uns doch wünschen, den ein oder anderen zusätzlichen Flor ( Blühte Generation ) mehr zu bekommen und so sollten wir beim Schnitt schnell sein. Einfach die Rosenblüte raus schneiden und den Trieb bis zum nächst sinnvollem Auge abtrennen.

Eine saubere und scharfe Schere ist da Pflicht!

Jetzt hatten wir den tollsten Blütesommer und die Rosenblätter färben sich gelblich oder zeigen kleine Rostflecken an. Die Rosenknospen öffnen sich vielleicht teilweise nicht. Jetzt kann das folgende Ursachen haben. Der Rosenrost (kleine rostige Flecken) hat Einzug gehalten dann gilt folgendes. Befallene Blätter von der Rose entfernen auch die auf dem Boden liegenden. Die sicherste aber auch nicht schönste Variante ist jetzt der Einsatz von Chemie aus der Gartenabteilung. Hausmittelchen gibt es da aber auch und dazu komme ich gleich.

Jetzt haben wir noch den Sternruß, braune Flecken die mittig und seitlich auf dem Blatt sitzen. Diese bilden am Ende einen schwarzen Teppich der das Blatte zum Fall bringen und damit die Rose schwächt. Wie oben, entfernen sie die Blätter und sammeln die schon abgefallenen vom Boden auf.

Blattläuse, sind mit die größten Feinde an der Rose. Sie setzten sich auf die schmackhaften Roseblüten und lassen oft die Blüte verkümmern mit ihren saugenden Rüssel.

Um vorbeugend zu handeln, pflanze ich immer blühendes dazwischen um Insekten wie Marienkäfer, Bienen und anderes gefräßiges Personal, richtiger ist Nützlinge anzulocken. Diese fressen nämlich die kleinen grünen Läuse. Ansonsten, gibt es da das Hausmittel Pril Spülmittel ( 1/5 mit Wasser verdünnen bei Konzentrat ), damit haben schon etliche Kunden Erfolg gegen die Läuse errungen. Leider aber auch gegen andere kleine unauffälligere Tierchen. Bei starkem sichtbarem Befall die Pflanzenpartie, raus schneiden wenn es den vertretbar ist. Es gibt natürlich im Fachhandel auch da die Möglichkeit des chemischen Einsatzes. Aber versuchen Sie es doch mal auf natürlichem Wege mit der Begleitbepflanzung und das reichlich, immer mit 50cm Pflanzabstand zur Rose.

Jetzt versprach ich vorhin das ich noch ein Aß im Ärmel hatte. Man kann schön, einen Sud anlegen aus Schachtelhalm oder Knoblauch diesen ein paar Tage ziehen lassen und dann auf die Stellen und profilaktisch ab und an zur Vorbeugung aufbringen. So unterbinden oder dämmen wir den generellen Schädlingsbefall ein.

Der Schnitt

Ich schneide Rosen immer nach Ihren Bedürfnissen, aber wie kann ich euch das am besten vermitteln? Ich Versuchs mal so, ein mehrfacher Schnitt im Jahr ist von Nöten um die Rose immer schön am blühen zu halten. Bei Buschrosen schaffe ich es, durch mehrmaligen Schnitt, das ganze Jahr etwas blühendes zu haben. Bei Hochstamm Rosen oder Englischen Rosen, die auf ihre Pracht getrimmt sind, erzeuge ich mit meinem Schnitt wohl einen schönen zweiten Flor.

Also nach der Blüte immer flott mit dem Schnitt sein. Denn nach der Blüte ist vor der Blüte!

Im Herbst schneide ich die einzelnen Partien bis auf 6 Augen (kleine rote Ansätze am Trieb) runter. Und jetzt merken Sie, oh das ist aber ganz schön viel. Trauen Sie sich! Im Frühjahr, dann wenn die Temperaturen wieder zulegen und kein Frost in Sicht ist und die Rose merklich anfängt auszutreiben, dann bis auf 3 Augen zum nächsten Haupttrieb zurück schneiden.

Das war es, die Kunst des Rosenschneidens. Sie haben Fragen oder Anregungen? Her damit, ich freue mich auf Ihren Kommentar.

Ihr Dominic Lindenberg

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