Olivenbaumpflege - Tipps zu Pflege, Standort und Schnitt von Olivenbäumen

Ein Olivenbaum ist in unseren Breiten etwas wirklich besonderes. Ein natürliches Design-Objekt, ein erhabener Eyecatcher, ein alter, gelassener Freund, ein Baum mit Seele.

Wenn Sie ihren Olivenbaum richtig pflegen, werden Sie lange Spaß mit ihm haben – was sollen wir sagen … er wird Sie voraussichtlich überleben – schließlich liegt seine Lebenserwartung bei bis zu 600 Jahren.

Aber was bedeutet nun “richtige Pflege”? Im Folgenden haben wir ein paar wichtige Informationen rund um das Thema Olivenbaum Pflege für Sie zusammengetragen.

Pflege und Schnitt

Wasser

Bei der Olivenbaum Pflege ist das regelmäßige Gießen der wichtigste Punkt. Gerade im Sommer und an einem vollsonnigen Standort braucht der Olivenbaum viel Wasser. So gießen Sie richtig: Die Erde bis zum Topfboden zu durchfeuchten, abwarten, bis die Erde etwas abgetrocknet ist, dann erneut gießen. Wiederholte Trockenheit führt zu Frucht- und Blattfall. Also immer auf eine ausreichende Wasserversorgung achten.

Dünger

Vergessen Sie nicht, den Olivenbaum zu düngen. Von April bis September braucht er alle 8 bis 10 Tage Volldünger (flüssig, wasserlösliche Pulver, oder in Stäbchenform). Alternativ können Sie im März und Juni Langzeitdünger verwenden.

Olivenbaum Pflege

Schnitt

Im Herbst können Sie Ihren Olivenbaum schneiden. Wer es im Herbst vergessen hat, kann dies am Ende der Winterruhe im März nachholen. Beim Schnitt können Sie nichts falsch machen und die Zweige nach Ihren Vorstellungen beschneiden.

Topf, Erde und Standort

Je nach Alter und Größe der Pflanze kann es vorkommen, dass der Topf zu klein wird. Spätestens wenn unten Wurzeln unter dem Topf sichtbar werden, sollten Sie Ihren Baum umtopfen. Die Pflanze mag es vor allem lehmig und sandig bis steinig karg. Sofern Sie einen solchen Boden im Garten haben, können Sie diesen dazu verwenden. Ansonsten kaufen Sie herkömmliche Blumenerde und vermischen diese mit Sand. Fertige Olivenbaum-Erde gibt es nicht, sie fühlen sich aber beispielsweise in Erde, die für Zitruspflanzen genommen wird, wohl.

Der richtige Olivenbaum Standort sollte folgende Kriterien erfüllen: Licht, Sonne oder Halbschatten. Feucht bis trocken.

Olivenbäume im Innenraum

Ein Olivenbaum und grundsätzlich alle Bäume sind keine Stubenhocker. Die natürlichen Gegebenheiten wie Wind, Luftfeuchte, Insekten und das wissenschaftlich belegte Sozialverhalten unter ihres gleichen funktioniert nur unter freiem Himmel.

Soll der Baum dennoch einen festen Platz im Innenbereich erhalten, ist es ratsam, sich fachkundig von einem Experten beraten zu lassen bzw. je nach Wert eines Baumes (wir denken jeder Baum ist es Wert) die Pflege in die Hände eines Profis abzugeben. Unser Beitrag bezieht sich hier und heute auf den Olivenbaum. Das Thema Olivenbaum und tropische Pflanzen in unseren Breiten ist besonders im Internet kontrovers diskutiert. Nach unserer Erfahrung lassen sich die meisten Pflanzen auch sehr gut bei uns halten. Wie das geht und was es zu beachten gilt, erläutern wir Ihnen sehr gerne – so können Sie ein kleines Stück “Traumurlaub” nach hause in den heimischen Garten bringen.

Aber zurück zum Olivenbaum.

Schädlinge

Olea europea, so heißt der Olivenbaum in der Fachsprache, hat im Innenraum mehrere Feinde, die ihm das Leben erschweren. Ohne die richtige Pflege von Profis kann es schnell zum Absterben einiger großer Astpartien und sogar zum Tod des Baums kommen.

Blattläuse

Kleine Grüne Insekten, halb so groß wie eine Ameise, saugen zum Beispiel an den Leitbahnen (zuständig für den Transport der Nährstoffe, den Zucker in der Pflanze) der feinen und dünnen Neuaustriebe der Pflanze und sorgen so für ein gehemmtes Wachstum und eine Störung in der Pflanze. So wird zum Beispiel die Blütenbildung verhindert. Zu einem Absterben der Pflanze kommt es durch Blattläuse in aller Regel aber nicht.

Wollläuse

Weissliche Punkte die sich nach kurzer Zeit zu einem Baumwollähnlichen Gespinst hinarbeiten sind hingegen, wenn sie länger ohne Behandlung auf einem Baum sitzen, bedrohlich. Erste Hilfe ist das Abwaschen der Pflanze.

Schildläuse

Oft sieht man zuerst die braunen stecknadelgroßen Häuser. Diese sitzen auf den Ästen. Sind diese sichtbar, ist es schon fast zu spät – handelt es sich hierbei doch um die Brutstätten der Schildlaus. Wie die Blattläuse sitzen die sehr kleinen Schildläuse an den feinen Jungtrieben an den Spitzen der Pflanzen und saugen freudig vor sich hin. Gefährlich sind diese Läuse, weil man sie so schlecht sieht und erst spät erkennt. Oft sitzen diese auch schon unten “unsichtbar”an der Pflanze. Ein schwerer Kampf der unbedingt durch professionelle Hand geführt werden sollte.

Blattfleckenkrankheit

Eher im Außenbereich ist die Blattfleckenkrankheit unterwegs. Es sieht aus als würden die Blätter vertrocknen – es handelt sich aber um einen Pilz, der sich dort angesiedelt hat und sich von der organischen Substanz ernährt. Hier gilt es, alle befallenen Blätter von der Pflanze zu entfernen, auch noch feste und alle Blätter, die lose unter der Pflanze liegen sollten restlos beseitigt werden. Häufig tritt der Befall im Frühjahr auf, wenn der Baum aus der Winterruhe kommt und durch Fröste und Schnee sowie Nährstoffmangel noch etwas geschwächt ist. Wenn die Blattfleckenkrankheit einmal ausgebrochen ist, ist sie sehr schwer zu bekämpfen.

Polsterförmiger Feuerschwamm

Ein Pilz, der erst durch seinen ausgeprägten Fruchtkörper in Erscheinung tritt. Ist es soweit, dass er diesen ausgebildet hat, ist der Befall unter der Borke (Rinde) schon weit voran geschritten. Er ernährt sich von der organischen Substanz im inneren der Pflanze und hüllt sie so aus. Der Baum kann lange mit Ihm leben, bis dieser an die letzte und äussere Schicht reicht. Erst dann kann die Pflanze sich nicht mehr selber versorgen und stirbt ab. Auch hier ist rechtzeitiger Rat vom Profi unerlässlich.

Fazit

Für alle diese Befälle gilt: Hinterfragen Sie, warum es dazu kommen konnte. Haben Sie sich vor dem Kauf der Pflanze mit den Ansprüchen der Pflanze auseinander gesetzt? Oder hat sie ihnen gefallen? Kennen Sie die Anforderungen, die mit der Pflege eines Olivenbaums einhergehen, oder haben sie ihn gekauft und an IHREM Lieblingsplatz platziert?

Unser Fazit vom Olivenbaumdoctor Dominic Lindenberg: geben Sie Ihrem Olivenbaum das, was er braucht und nicht, was sie gerne hätten. Fragen Sie den Profi, was es zu beachten gilt, investieren Sie lieber in eine gute Beratung und nicht doppelt im Gartencenter, wenn ihnen Ihr holziger alter Freund mal wieder eingegangen ist.

haben sie fragen zu diesem thema oder zu anderen blogbeiträgen?